Zu dritt wollen wir unserer Gemeinde ein Stück Energiewende bringen. Die Idee ist eine Freiflächen-Photovoltaikanlage. Ausgeführt als Bürgeranlage mit Beteiligungsmöglichkeit. Strom von den Bürgern für die Bürger. Eine mögliche Fläche ist schon gefunden.
Die Fläche hat etwa 5 ha, was einer installierbaren Leistung von bis zu 5 MWp entspricht. Eine Anlagengröße, die interessant klingt, aber auch einiges an Planung bis hin zur Teilnahme an einer Ausschreibung bei der Bundesnetzagentur mit sich führt.
Die Planungshoheit liegt in der Gemeinde
Die erste Anlaufstelle für eine Freiflächenphotovoltaikanlage ist die Gemeinde. Wenn die Gemeinde ein derartiges Projekt ablehnt, ist es vorbei. Die Erfolgsaussichten sind so gering, dass es die Mühe kaum lohnt, da noch etwas zu versuchen. Es scheint bei der Brisanz von Energiewende und Klimawandel etwas merkwürdig, aber bei diesen Projekten liegt die Planungshoheit in der Gemeinde. In unserer Gemeindegröße (acht Gemeinderäte und Bürgermeister), können 5 Leute es zu Fall bringen.
Ein langwieriges Verfahren
Eine Freiflächenphotovoltaik kann nicht irgendwo einfach hingestellt werden. Grundsätzlich sind mögliche Flächen stark eingeschränkt. Die Voraussetzungen für einen Standort beschreibt die Bundesnetzagentur auf den Seiten ihres Ausschreibungsverfahrens: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/Ausschreibungen/Solaranlagen/Ausschreibungsverfahren/Solar_Verfahren_node.html
In Bayern kommt durch eine Verordnung noch hinzu, dass in landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten bis zu 200 Anlagen pro Jahr errichtet werden dürfen.
Notwendig hierfür ist ein von der Gemeinde beschlossener Bebauungsplan für ein „Sondergebiet für Erneuerbare Energien“. Es folgt ein Bauleitplanverfahren auf das wir zu späterer Zeit noch weiter eingehen wollen. Erst dann gibt es eine Baugenehmigung.
Planungshorizont für das Projekt bis Baubeginn: Mindestens ein Jahr.
Mit den Vertretern des Gemeinderates oder Stadtrates reden
Das Projekt sollte also gut vorbereitet sein. Es ist sinnvoll bei den gewählten politischen Vertretern vorzufühlen, wie zu derartigen Projekten stehen. Wir haben also unsere Gemeinderäte persönlich kontaktiert und mit ihnen über das Vorhaben gesprochen. Grundsätzlich steht man einem Solarpark eher positiv gegenüber. Man merkt aber, dass zwei Punkte besonders wichtig sind:
- Wo soll die Anlage hin und von wo aus sieht man sie?
Eine Anlage in Ortsnähe ist nicht erwünscht. - Wie läuft das mit der Bürgerbeteiligung?
Ein „lokales“ Projekt wird eher akzeptiert. Bürgerbeteiligung ist wichtig. Nicht ortsansässige Investoren möchte man vermeiden.